Sind niederbayerische Wildschweine oft höher verstrahlt, als es Ämter zugeben? Wahrscheinlich, sagt Helmut Rummel, ehemaliger Strahlenschutzbeauftragter der Bundeswehr. Wie er der PNP erklärte, wüssten wohl viele Jäger nicht, wie gefährlich es für die Gesundheit ist, wenn Wildschweine aus der Region ohne vorherige Strahlenmessung verzehrt würden. Es sei den Jägern nicht bekannt, wie hoch die Belastung in Bayern auch knapp 37 Jahre nach der Tschernobyl-Katastrophe noch ist. Insbesondere in der Region seien die Werte deutlich höher als von Ämtern zugegeben. Statistiken zufolge liegt jede fünfte in Süddeutschland geschossene Sau über 600 Becquerel, dem erlaubten Strahlen-Grenzwert, ab dem Lebensmittel nicht mehr in den Handel dürfen. Eine Untersuchung des Bundesamts für Strahlenschutz zwischen 2017 und 2020 ergab, dass die Belastung der Wildschweine in Bodenmais im Landkreis Regen im Schnitt bei 3230 Becquerel pro Kilogramm lag. Auch Rummel selbst hat bei seinen Recherchen im Bayerischen Wald teilweise extrem hohe Strahlenwerte bei Wildschweinen festgestellt. Er fordert, dass Ämter die Jäger besser über die Dosisbelastung beim Verzehr von ungemessenen Wildschweinen informieren und die tatsächlich gemessenen Werte transparent veröffentlichen.
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